Projekt der Arbeitsgemeinschaft 2012
Die Neuorganisation der inneren Verwaltung unter Friedrich Wilhelm I. stärkte vielerorts den königlichen Einfluss auf die Städte. Ein »klassisches Instrument absolutistischer Städtepolitik« (W. Neugebauer) bildeten in diesem Zusammenhang die Rathäuslichen Reglements, die ab ca. 1720 für die Städte aufgestellt wurden und individuell die städtische Verfassung regelten. Dabei handelte es sich nicht um eine Unterordnung der Städte unter den königlichen Willen. Im Gegenteil: Der preußische König wie auch seine ausführenden Behörden hatten sich jeweils an die örtlichen Traditionen anzupassen. Friedrich II. behielt sich zwar vielfach einen Eingriff in die Ordnung der Magistrate vor, jedoch gab es zuweilen eine starke Beteiligung der Bürgerschaft am rathäuslichen Regiment.
» mehrIn Bezug auf die Wirtschaft der brandenburgischen Städte verfolgte Friedrich II. wie zuvor sein Vater den gezielten Ausbau der Textilproduktion, wofür in vielen Städten entsprechende Fachkräfte angesiedelt wurden. Der königliche Eingriff in den Städtebau wird u. a. am Umgang mit brachliegenden Grundstücken in den Städten deutlich. Gleichsam einem »Städtebau von oben« ließ der König Baumaterialien für eine Wiederbebauung zur Verfügung stellen. Dabei wurde insbesondere die »massive Bauart« gefördert, um die Gefahren eines Stadtbrandes einzudämmen. Nicht selten kam es dabei zu Konflikten. Spuren dieses landesherrlichen und städtischen Gestaltungswillens, der sich nicht nur auf Preußen und Friedrich II. beschränken lässt, sind noch heute in den historischen Stadtkernen Brandenburgs zu finden.
Mehr Informationen zu Kulturland Brandenburg 2012: www.kulturland-brandenburg.de
Ausstellungen
Uebigau-Wahrenbrück
Johann Gottlieb und Carl Heinrich Graun im Dienste Friedrichs des Großen
Der ursprüngliche Siedlungskern der Stadt Uebigau aus dem 13./14. Jahrhundert lag vermutlich im Bereich der Kirche, an deren Stelle die heutige St. Nikolai-Kirche steht. Eine um 1500 planmäßig angelegte Erweiterung schloss den Marktplatz mit ein. Die St. Nikolai-Kirche ist somit seit mehreren Jahrhunderten ein prägender Teil der Stadtstruktur sowie des Kirchgemeinde- und Stadtlebens in Uebigau.… » mehr
Eröffnung: So, 13.05.2012 | 15:00 Uhr
Adresse:
Treuenbrietzen
Friedrichs »Städtebauförderung« in Treuenbrietzen 1775–1785
Die Macht des Königs im 18. Jahrhundert, in die Belange der Kommunen einzugreifen und entsprechende bauliche Veränderungen vorzunehmen, ist bis heute im Stadtbild von Treuenbrietzen nachvollziehbar. Veränderungen gab es v.a. an Bürgerhäusern, deren Umbau oder Neubau durch den König gefördert wurde, um die Unterbringung der Soldaten in der Stadt zu gewährleisten.Die Ausstellung zeigt die Standorte… » mehr
Eröffnung: Sa, 19.05.2012 | 10:00 Uhr
Adresse: Großstraße 1a, Heimatmuseum
Kyritz
Kyritz – Preußische Kleinstadt im feudalen Staat
Das 18. Jahrhundert und insbesondere die Regierungszeit Friedrichs II. waren prägend für die damalige preußische Provinzstadt Kyritz. Die zentrale Feudalmacht beeinflusste nicht nur die bauliche Entwicklung der Stadt, sondern prägte weite Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Noch heute sind diese Entwicklungen im Stadtbild ablesbar.Am Beispiel erhaltener Dokumente wie »Maaßrolle«, »Servis-Listen« sowie Bauzeichnungen werden u. a. die… » mehr
Eröffnung: So, 20.05.2012 | 10:00 Uhr
Adresse: Marktplatz
Ziesar
Der alte Fritz in Ziesar – das Haus Friedrichs des Großen
Friedrich II. ließ 1775 in Ziesar im Vorfeld der Burg ein Gebäude mit einer barocken Gartenanlage errichten. Es sollte dem König während der jährlichen Inspektionsreisen nach Magdeburg sowie weiteren königlichen und fürstlichen Herrschaften als Reisequartier dienen.Die Ausstellung vor dem heute privat genutzten Gebäude stellt die Entstehungsund Nutzungsgeschichte des »Hauses Friedrichs des Großen« in den Mittelpunkt.… » mehr
Eröffnung: Di, 22.05.2012 | 16:00 Uhr
Adresse: Mühlentor 16
Wittsock/ Dosse
Die historische Stadtmauer von Wittstock/Dosse im Dienste des Preußischen Staates
Im Dreißigjährigen Krieg verlor Wittstock den Ruf der Uneinnehmbarkeit. Die imposante Stadtmauer grenzte aber weiterhin nicht nur räumlich Stadt, Amt und Umland voneinander ab. Die Stadttore boten optimale Bedingungen zur Eintreibung von Steuern, so dass die »fiskalische« Funktion der Stadtmauer bis zur Abschaffung der Mahl- und Schlachtsteuer 1867 im Vordergrund stand. Mit Ausnahme zweier Stadttore… » mehr
Eröffnung: Mi, 23.05.2012 | 11:00 Uhr
Adresse: Markt 1, Rathaus
Doberlug-Kirchhain
»Wie sich der sächsische Herzog ein Ideal erfüllte …« – Die barocke Planstadt Dobrilugk
Doberlug war zwischen Mitte des 17. und Mitte des 18. Jahrhunderts eine Nebenresidenz der sächsischen Herzogslinie Sachsen-Merseburg. Neben dem repräsentativen Residenzschloss wurde ab 1664 planmäßig eine zeittypische Idealstadt errichtet. Von Herzog Christian I. nach Dobrilugk gerufen, entwarfen »verständige« Feldmesser daraufhin die Grundflächen künftiger Bürgerbauten.Die Ausstellung spürt Ansprüche und Wirklichkeiten dieser barocken Stadtwerdung auf und veranschaulicht… » mehr
Eröffnung: Mi, 30.05.2012 | 15:00 Uhr
Adresse: Schloss Doberlug
Peitz
Stadtbrand und Festungsschleifung: Wie Peitz im 18. Jahrhundert neu entstand
Der Stadtbrand und die Festungsschleifung – zwei bedeutende Ereignisse, die sich im 18. Jahrhundert nachhaltig auf die Baustruktur der Stadt Peitz auswirkten. Als unmittelbare Folge setzte eine vom preußischen König gemeinsam mit seinen Behörden initiierte Bautätigkeit ein, die das Peitzer Stadtbild bis heute prägt.Die Ausstellung thematisiert diesen Neuanfang innerhalb der Stadt und vergegenwärtigt auch die… » mehr
Eröffnung: Fr, 01.06.2012 | 14:00 Uhr
Adresse: Haus am Markt 4
Beeskow
Vom König neu gestaltet – vom Magistrat treu verwaltet: Stadtumbau und Herrschaft in Beeskow während des 18. Jahrhunderts
Während des 18. Jahrhunderts war das Königtum Preußen bemüht, die historisch zur Niederlausitz gehörende Stadt Beeskow in seine Verwaltung zu integrieren und neu auszuformen. Mit diesem herrschaftlichen Ausgriff verband sich ebenso eine bauliche Umgestaltung der Stadt Beeskow, die sich bis heute im historischen Stadtkern bewahrt hat.Die Ausstellung thematisiert diese königlichen Städtebaumaßnahmen, die zwischen Magistrat, Stadtbevölkerung… » mehr
Eröffnung: Sa, 02.06.2012 | 12:00 Uhr
Adresse: Kirchplatz 4
Brandenburg an der Havel
Stadt als Untertan
Für die beiden Städte Brandenburg folgte nach dem Niedergang im Dreißigjährigen Krieg eine Phase der Revitalisierung und Funktionsstärkung durch königliche Förderung, die jedoch von einer zunehmenden Einmischung der Zentralgewalt in die kommunale Autonomie geprägt war. So gehen u.a. die Einführung der Akzise, die Einquartierung einer Garnison innerhalb der Stadtmauern, die barocke Stadterneuerung oder auch der… » mehr
Eröffnung: Fr, 08.06.2012 | 12:00 Uhr
Adresse: Ritterstraße 96, Museum im Freyhaus
Altlandsberg
Friedrich & Friedrich. Spuren des ersten Preußenkönigs in Altlandsberg
Der Ort der markgräflichen Burg am Nordende der Stadtmauer wurde ab 1658 zum Landsitz mit Schloss und Park des Oberpräsidenten des kurfürstlichen Geheimen Rates, Freiherr Otto von Schwerin, umgestaltet. Heute ist die Schlosskirche ein letztes bauliches Relikt des einstigen Schlossgeländes, das als Besitz derer von Schwerin und Sommersitz des ersten Preußenkönigs im Mittelpunkt der Ausstellung… » mehr
Eröffnung: Sa, 09.06.2012 | 14:00 Uhr
Adresse: Kirchplatz, An der Schlosskirche
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Kulturland Brandenburg 2012
Das Jahr 2012 stand im Zeichen des 300. Geburtstags von Friedrich II. (1712–1786). Der preußische König, der schon zu Lebzeiten den Beinamen »der Große« erhielt, hat seine Zeit und eine ganze Region geprägt – sein Einfluss ist vielerorts bis heute erkennbar und erlebbar. Im Themenjahr 2012 ist Kulturland Brandenburg unter dem Motto »Kommt zur Vernunft! Friedrich der Zweite von Preuszen« diesen Spuren im Land nachgegangen und hat mit unterschiedlichen Schwerpunkten historische Bezüge aufgezeigt, die das heutige Land Brandenburg mit der Person Friedrichs II. verbinden.
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Kulturland Brandenburg 2012 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg.
Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen.
Mit freundlicher Unterstützung der Investitionsbank des Landes Brandenburg.