Leute in Altlandsberg

Ende Oktober 1945 befanden sich bereits über 600.000 Vertriebene in Brandenburg. Die Kreise, Dörfer und Städte, in die sie nach der Lagerquarantäne ›eingemeindet‹ wurden, mussten bisweilen 10 Prozent, bisweilen aber auch ein Drittel und mehr Vertriebene in ihren Mauern beherbergen. In Altlandsberg lebten im August 1946 4.700 Alteingesessene und 1.000 »Umsiedler«. Allein diese Zahlen vermitteln bereits eine Ahnung davon, wie beherrschend das Thema im Lebensalltag aller gewesen sein muss. Langfristig hat Brandenburg von dieser ›Zuwanderung‹ profitiert, denn es kamen unter dem Strich keineswegs nur Alte und Kranke, sondern, spätestens nach Rückkehr der kriegsgefangenen Familienväter, auch gut ausgebildete, aufbau­motivierte Fachkräfte und Akademiker. Bereichernd wirkten zudem die Kinder, die nun in Brandenburg als ihrer neuen Heimat aufwuchsen und ein glückliches Leben führen wollten, schließlich diejenigen, die mit einem städtisch/großstädtischen Herkunfts-, Bildungs- und Erfahrungshintergrund dörflich/kleinstädtische Streusandbüchsen-Milieus auf- und auszubauen halfen.

Die Ausstellung ist Teil des Projektes »Menschen bewegen – Altstadt lebt Vielfalt« im Rahmen des Jahresthemas von Kulturland Brandenburg 2024/2025: »Welten verbinden«.

Ort und Zeit

Adresse: Markt, 15345 Altlandsberg
Eröffnung: 08.06.2024 | 13:00 Uhr
Dauer: 08.06. - 31.12.2024